Innsbruck – Es gibt Musikwerke, denen erotische Qualitäten zugeschrieben werden. Eines davon ist César Francks Sonate für Violoncello und Klavier A-Dur, das Franck seinem Freund Eugène Ysaÿe zum Hochzeitsgeschenk machte. Wenn da Erotik nicht Sinn macht! Es war wohl so etwas wie eine musikalische Hochzeitsnacht, welche das Duo Harriet Krijgh (Violoncello) und Magda Amara (Klavier) im Rahmen des 8. Kammerkonzertes im Konservatorium Innsbruck hinlegte. Mit einem alle Sinne ansprechenden Ton traf Krijgh diese beispielhafte Kombination von Poesie und Sinnesfreude, Raffinesse und Leidenschaftlichkeit. 

Nicht weniger zupackende Hingabe hörte man aus Felix Mendelssohn Bartholdys symphonisch angelegter Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 D-Dur op. 58. Die junge mehrfach preisausgezeichnete Cellistin entfaltete einen süß-herben Wohlklang und eine Reinheit der Intonation, wie man sie selten zu hören bekommt.


2016 05 08 Tiroler Tageszeitung (Austria)